Diese 5 Punkte sollen Euch darin stärken Eure Bedürfnisse und Eure Wünsche für eine natürliche Geburt umzusetzen. Wenn es keine speziellen Umstände gibt und nichts gegen eine natürliche Geburt spricht, wäre es doch schade, wenn es am Ende durch Äußerlichkeiten scheitern würde. Vertraut auf Eure Instinkte und macht Euch stark für Eure selbstbestimmte Geburt!
1. Durchtrennen der Nabelschnur bevor sie auspulsiert ist
Beim Auspulsieren der Nabelschnur bekommt das Baby über diese das ihm gehörige Blut zugeführt und somit auch wichtige Bestandteile wie Eisen. Außerdem wird es so auch noch genügend mit Sauerstoff versorgt und kann sich langsam an die eigene Atmung gewöhnen. Außer in einem Notfall ist die frühe Durchtrennung nicht notwendig! In einem Babyfreundlichen Krankenhaus sollte das Auspulsieren lassen Standard sein.
2. Hektische und unruhige Umgebung während der Geburt.
Dies führt zu Stress, Stress führt zu Verspannungen/Verkrampfungen und diese führen zu einem Stillstand der Geburt oder anderen Komplikationen. Dabei handelt es sich um einen physiologischen Prozess, da bei Stress Katecholamine ausgeschüttet werden (Stresshormone), die dazu führen, dass der Körper in eine Notfallreaktion versetzt wird und nur noch die Körperregionen mit Blut versorgt, die für einen Kampf oder die Flucht notwendig wären. Dazu gehört die Gebärmutter nicht!
3. Angeleitetes Pressen.
Das angeleitete Pressen während der letzten Phase der Geburt kann als veraltet angenommen werden. Studien haben hierdurch keinen Vorteil zum Geburtsverlauf feststellen können, im Gegenteil wird dadurch die Sauerstoffversorgung des Babys vermindert und das Risiko von Verletzungen der Mutter erhöht.
4. Während der Wehen in ein belegtes Zimmer gebracht werden.
Eine Geburt ist ein sehr intimer Vorgang, was auch in einer Klinik respektiert werden sollte. Daher sollte an jedem Geburtsort die Privatsphäre der Mutter oberste Priorität haben und auch nur so viele Personen wie wirklich notwendig anwesend sein. Alles andere würde wieder zu dem beschriebenen Kreislauf von Stress führen.
5. Keine Routinemaßnahmen durchführen lassen.
Nur weil etwas routinemäßig gemacht wird, heißt das noch lange nicht, dass es im individuellen Fall sinnvoll oder notwendig ist. Beispiele wären venösen Zugang legen, Einlauf machen, Einleitung bei frühem aufgehen der Blase (hier hat man mindestens 24 Std. Zeit, wenn alles mit dem Fruchtwasser in Ordnung war), PDA um die Geburt zu beschleunigen (im Gegenteil, da die Gebärmutter nicht mehr die notwendigen Informationen vom Gehirn bekommt, kann es sogar zu einem Geburtsstillstand kommen. Sollte nur in Notfällen verwendet werden!) usw.
„Routine ist die Narkose des Denkens.“
Nun habt Ihr die 5 wichtigsten Dinge für eine natürliche und selbstbestimmte Geburt kennengelernt. Falls Ihr dazu noch Fragen, Anregungen oder Wünsche habt, könnt Ihr mir gerne schreiben! Das Wichtigste ist, dass Ihr Euch während der Geburt sicher und wohlfühlt. Dann gelingt Euch ein entspannter Zustand, der auch die Geburtsarbeit erleichtern wird. Darauf solltet Ihr immer Anspruch haben, egal, für welchen Geburtsort Ihr euch entscheidet.[/vc_column_text][vc_video link=\”https://youtu.be/7gV_iW_OZIo\” video_title=\”1\”][templatera id=\”5710\”]
Vielen Dank für diese Informationen, kurz vor meiner zweiten Geburt, und nach einer traumatischen ersten Geburt, sind diese Themen ganz präsent. Es ist, zumindest in einer Kleinstadt hinter dem
Mond, tatsächlich schwer sich gegen das “übliche System” zu widersetzen, bzw. neben seinem Partner auch eine Hebamme zu finden, die einen selbstbestimmteren Weg mit einem geht. Ich fürchte, dass z.B. die Punkte “Zugang” und “angeleitetes Pressen” nicht ohne enormen Stress bzw. Drucl von Extern, umgangen werden können. Trotz allem werde ich versuchen das Beste aus dieser Geburt zu machen und hoffe darauf, dass die Wunden meiner ersten Erfahrung etwas verheilen.